Deutschkenntnisse, Qualifizierung und Beschäftigung: Wie gelingt die Erwerbsintegration Geflüchteter?
Dr. Sascha Dietrich, Bundesministerium für Arbeit und Soziales, stellte den Ende 2023 von der damaligen Bundesregierung geschaffenen Job-Turbo vor. Martin Lauterbach, Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, ging auf das Gesamtprogramm Sprache, die berufsbegleitenden Job-Berufssprachkurse (Job-BSK) und Erkenntnisse aus dem Job-Turbo für die Sprachförderung ein. Anja Roth, Jobcenter Rhein-Sieg, berichtete von Erfahrungen mit dem Job-Turbo aus der Praxis eines Jobcenters. Tabea von Riegen, Paritätischer Schleswig-Holstein, stellte das Projekt „Alle an Bord!“ als Beispiel guter Praxis für arbeitsmarktliche Sprachtrainings in Schleswig-Holstein vor.
Die Diskussion zeigte, dass der Job-Turbo neben dem Drei-Phasen-Modell aus 1) Orientierung und grundlegendem Deutscherwerb, 2) Arbeiten und Qualifizieren sowie 3) Beschäftigung stabilisieren und aufbauen weitere Facetten hatte: Ein Fokus lag auf der engeren Betreuung durch die Jobcenter, der Vernetzung mit Wirtschaft und Sozialpartnern sowie der Einbindung der Zivilgesellschaft und Geflüchteter. Unter der jetzigen Bundesregierung wird die Verbindung aus früher Beschäftigung, berufsbegleitendem Erwerb von Deutschkenntnissen und berufsbegleitender Weiterbildung und Qualifizierung fortgesetzt. Auch wurde herausgestellt, dass nun an Konzepten für die gelingende berufsbegleitende Qualifizierung gearbeitet wird. Bei der Sprachförderung wurde mit berufsbegleitenden, fachspezifischen und nicht auf ein Zertifikat gerichteten Einheiten einen neuen Akzent gesetzt, der das Gesamtprogramm Sprache sinnvoll ergänzt. Fallbeispiele aus der Jobcenter-Praxis zeigten neben Herausforderungen die Potenziale Geflüchteter auf, ebenso die Chancen von Vernetzung mit Arbeitgebern. Anhand des Projektes „Alle an Bord“ wurde deutlich, wie flexible, individualisierte Sprachtrainings das Regelangebot effizient ergänzen können.
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