Digitale Transformation in der Sozialverwaltung und bei sozialen Dienstleistern – alles digital – alles gut?
Die digitale Transformation verändert Arbeitsprozesse und die Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und freien Trägern. Nach dem Gesetz zur Verbesserung des Onlinezugangs zu Verwaltungsleistungen (OZG) sind alle Behörden verpflichtet, ihre Verwaltungsleistungen auch digital über Verwaltungsportale anzubieten. Das OZG 2.0 regelt die Voraussetzungen für nutzerfreundliche und vollständig digitale Verfahren. Mittlerweile werden zunehmend digitale und OZG-konforme Angebote für Bürgerinnen und Bürger geschaffen. Die Herausforderung in der Praxis besteht allerdings häufig in der Gestaltung von Schnittstellen und der medienbruchfreien Anbindung an die Fachverfahren. Die digitale Transformation beinhaltet aber nicht nur eine bürgerfreundliche Bereitstellung von digitalen Angeboten. Vielmehr ist auch eine Umstrukturierung der Arbeitsprozesse innerhalb der Organisationen notwendig, um digitale Prozesse voranzutreiben. In diesem Fachforum werden bestehende Ansätze für eine digitale Sozialverwaltung und Konzepte für den weiteren Ausbau der digitalen Transformation vorgestellt. Darüber hinaus wird diskutiert, welche Voraussetzungen erforderlich sind, um die digitale Transformation in den Organisationen, an den Schnittstellen zwischen Verwaltung, Bürgern und Trägern sowie bei der Erbringung sozialer Dienstleistungen zu ermöglichen.
Zentrale Ergebnisse
In dem Fachforum wurden in fünf Impulsvorträgen bestehende Ansätze für eine digitale Sozialverwaltung und Konzepte für den weiteren Ausbau der digitalen Transformation vorgestellt. Darüber hinaus wurde mit den Teilnehmenden diskutiert, welche Voraussetzungen erforderlich sind, um die digitale Transformation in den Organisationen, an den Schnittstellen zwischen Verwaltung, Bürgern und Trägern sowie bei der Erbringung sozialer Dienstleistungen zu ermöglichen. Zusammenfassend ergeben sich die folgenden zentralen Botschaften aus den Impulsvorträgen:
- Eine erfolgreiche digitale Transformation benötigt zum einen die drei Grundpfeiler „Zentralisierung“, „Konsolidierung“ und „Standardisierung“ und zum anderen Akzeptanz durch Beteiligung und Bildung aller Stakeholder.
- Der Onlinezugang über die Sozialplattform war nur der erste Schritt – die Länderallianz unter Federführung des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen arbeitet daran, die Digitalisierungspotenziale für die Sozialverwaltung in Gänze zu erschließen.
- Damit wir der Vision vom digitalen Sozialstaat näher kommen, müssen die Systeme von Verwaltung und Freier Wohlfahrtspflege aufeinander bezogen entwickelt werden - technisch und organisatorisch.
- Erlebbare Veränderung braucht Motivation und Selbstwirksamkeit.
- Lieber ein kleines Heute als ein Warten auf das große Morgen. Bereits heute mit kleinen Schritten und in Bereichen beginnen, in denen Vorgänge und Abläufe verändert werden können.
Fazit des Fachforums: „Nicht warten, einfach machen“.
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