Wie können Sozialpolitik und die Soziale Arbeit den gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Transformation stärken? Für die Ansprache aller Beteiligten seien Bewältigungsoptimismus und die Besinnung auf die vorhandenen gemeinsamen Werte stark pluralisierter Milieus wichtig, erläuterte Dr. Silke Borgstedt. Der Sorge um Wohlstand und Normalitätshoheit in der vermeintlichen Mitte der Gesellschaft sei mit einer offenen Debatte darüber zu begegnen, welche Beiträge von welchen Generationen jeweils für die soziale Sicherung zu leisten seien. Wandel und Reformnotwendigkeiten sowie das sozialstaatliche Subsidiaritätsprinzip müssten stetig vermittelt und Interessenkonflikte politisch gut moderiert werden. Darin waren sich die Podiumsgäste einig. Anpassungen der Bürger*innen an neue und sich weiter verändernde Rahmenbedingungen seien als Leistung zu würdigen. Das zeige der Blick auf ostdeutsch sozialisierte Bürger*innen mit ihrer Transformationserfahrung, so Staatsministerin Elisabeth Kaiser, Beauftragte der Bundesregierung für Ostdeutschland. Um Akzeptanz für Transformationen zu schaffen, sei vor Ort auch eine funktionierende Infrastruktur sicherzustellen und die Soziale Arbeit als Wirtschaftsfaktor einzuordnen. Transformationen gelängen besser mit entsprechenden Investitionen, betonten Landrat Dr. Achim Brötel und Katja Glybowskaja. Kindertagesbetreuung und Pflege seien zentrale Taktgeber im demografischen Wandel. Neben einer besseren Finanzausstattung der Kommunen seien u.a. Pauschalierungen, ein soziales Pflichtjahr und neue Begegnungsräume für Bürger*innen dringend zu diskutieren. Prof. Dr. Silke van Dyk regte für öffentliche Haushalte an, auf Vermögenskonzentrationen und notwendige Umverteilungsprozesse zu schauen. Im Spannungsverhältnis von politischer Gleichheit aller Bürger*innen und sozialen Ungleichheiten sei politischer Streit um alternative Regelungen für eine funktionierende Demokratie essentiell.

Veranstaltungsnummer

Symposium 1

Datum

16.09.2025 (Dienstag)

Uhrzeit

16.30 Uhr - 18.00 Uhr

Raum

Carl-Zeiss-Saal rechts (1. OG)

Speaker*innen

Moderation