Wie können wir Klimapolitik und Sozialpolitik erfolgreich verbinden?
Die Klimakrise und ihre Bewältigung haben auch eine soziale Dimension. Wer nur ein niedriges Einkommen bezieht oder auf staatliche Transferleistungen angewiesen ist, ist potenziell stärker den negativen Folgen des Klimawandels ausgesetzt. Gleichzeitig fällt der Beitrag zur Verursachung der Klimakrise bei geringen Ressourcen kleiner aus. Dennoch belasten die Kosten der ökologischen Transformation einkommensschwache Haushalte und Transferleistungsbeziehende relativ stärker. In diesem Forum sollen Lösungen und konkrete Instrumente vorgestellt und diskutiert werden, die eine Verbindung von Klima- und Sozialpolitik in Gang setzen können. Dabei soll bewusst eine Pluralität von sozial- und klimapolitischen Instrumenten in den Blick genommen werden: monetäre Ausgleichsmechanismen, Informationsangebote wie die Energieberatung sowie Infrastrukturmaßnahmen, beispielsweise zur Förderung umweltverträglicher Mobilität. Über eine Politik des Abfederns negativer Folgen hinaus geht es darum, Chancen für suffiziente und klimaneutrale Lebens- und Arbeitsweisen zu eröffnen. Das Fachforum knüpft an das Symposium „Klima im Wandel: Sozial und ökologisch in der Transformation“ an und gibt Gelegenheit, dessen Ergebnisse praxisorientiert zu vertiefen.
Zusammenfassung
Soziale Themen müssen insgesamt bei klimapolitisch relevanten politischen Maßnahmen stärker in der Folgenabschätzung berücksichtigt werden, um die Situation von Menschen mit niedrigen Einkommen besser in den Fokus zu rücken.
- Klimapolitische Fragen stehen in Zusammenhang mit bereits bestehender Ungleichheit und gesellschaftlichen Privilegien. Bereits bestehende Ungleichheit kann durch Folgen des Klimawandels weiter verstärkt werden. Weniger stark ausgeprägte gesellschaftliche Ungleichheit steht außerdem in Zusammenhang mit weniger klimaschädlichen Verhalten.
- Aufgrund des Zusammenhangs zwischen Klimaschutz und Ungerechtigkeit sind neben zielgerichteten politischen Maßnahmen auch sozialstrukturelle Ansätze wichtig, die gesellschaftliche Ungleichheiten adressieren.
- Die soziale Staffelung von Fördergeldern kann einen zielgerichteten Einsatz von finanziellen Mitteln ermöglichen, und einen Förderfokus auf benachteiligte Bevölkerungsschichten legen.
- Personen mit niedrigen Einkommen haben einen erhöhten Beratungsbedarf, z.B. bezogen auf Energiekosten. In Modellprojekten werden armutsbetroffene Menschen zu Klimaberatern ausgebildet. So kann niedrigschwellige Beratung, sowie die Selbstwirkung von Menschen mit niedrigen Einkommen ermöglicht werden.
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