Das Fachforum widmete sich den komplexen Fragen, die bei länderübergreifende Fallkonstellationen entstehen. Heiko Naß stellte den ständigen Ausschuss des Internationalen Sozialdienstes (ISD) und die beiden Referentinnen aus dem ISD/AF I vor.

Im Zentrum stand eine praxisnahe Fallbesprechung, anhand derer die Entwicklung einer telefonischen Erstberatung bis zur Kooperation im Netzwerk des International Social Service (ISS) gezeigt wurde. Dabei erhielten Teilnehmende Einblicke in typische Fragen der grenzüberschreitenden Einzelfallarbeit – nach der gerichtlichen Zuständigkeit, dem anwendbaren Recht sowie der Anerkennung und Vollstreckung von Entscheidungen im Ausland. Ergänzend wurden außergerichtliche Handlungsmöglichkeiten besprochen. Der Beispielsfall thematisierte sowohl Prävention von internationaler Kindesentführung als auch Aspekte von Kinderschutz, Familienkonflikt, und Umgangsgestaltung über Ländergrenzen hinweg.

Die Konzeption des Fachforums als Dialog führte zu einer inhaltlichen Mitgestaltung durch das Einbringen eigener Erfahrungen und Fragen der Teilnehmenden. Deutlich wurde, dass die internationale Zusammenarbeit mit Nichtvertragsstaaten der Haager Übereinkommen in der Praxis oft große Hürden birgt. Demgegenüber wird die Bearbeitung von Kinderschutzfällen im Anwendungsbereich der Brüssel IIb-Verordnung überwiegend als strukturiert und erfolgreich wahrgenommen.

Das Fachforum bot fachliche Orientierung und trug dazu bei, Unsicherheiten im Umgang mit internationalen Fallkonstellationen abzubauen. Praxisnahe Lösungsansätze wurden aufgezeigt und vor dem Hintergrund der professionellen Realität und Erfahrung der Teilnehmenden diskutiert.

Veranstaltungsnummer

1.5

Datum

17.09.2025 (Mittwoch)

Uhrzeit

11.00 Uhr - 12.30 Uhr

Raum

Joseph Meyer (2. OG)

Speaker*innen

Moderation